Tritt eine Störung auf, so funktioniert der Ablauf eines Vorgangs nicht mehr, denken sie an das Fernsehbild, das plötzlich nicht mehr sichtbar ist und der Hinweis "Störung" erscheint.
Bei einer Lernstörung bedarf es nicht nur der Lernhilfe von
außen, es sind therapeutische Maßnahmen gefragt. Einer Lernstörung gehen oft
Entwicklungstraumen voraus, die Schädigungen am Nervensystem der Betreffenden hinterlassen haben.
Beispielhaft sei der Teufelskreis innerer Not beschrieben, wie
er von den Autoren des Buches „Entwicklungstrauma heilen“ L. Heller und A.
Lapierre beschrieben wird:
Ein Kind weint, weil sich ein bestimmtes Bedürfnis eingestellt
hat (Hunger, Windel voll, will spielen, kuscheln usw.); wird das Bedürfnis
nicht befriedigt, weint das Kind lauter, zorniger, weil sich die innere Not
vergrößert hat. Fehlt die Einstimmung der Bezugspersonen auf das Bedürfnis des
Kindes weiterhin und wiederholt, so sieht sich das Kind als schlecht und schämt
sich seines Bedürfnisses. Die ausbalancierte Selbstregulierung des Organismus gerät
ins Wanken. Geht dieser Prozess weiter, so kommt es zum Verlust der Fähigkeit zur
Selbstregulierung, das Nervensystem bleibt in einer sympathisch oder
parasympathisch dominierten Reaktionslage zurück. Nun bedarf es bereits
erhöhter Energie, um das Kind dazu zu bewegen auf Reize zu reagieren, der
Organismus unterliegt einer zunehmenden Dysregulation und empfindet sich von
Kernbedürfnissen abgeschnitten. In dieser Situation ist die Fähigkeit sich zu konzentrieren, und neue Stoffinhalte zu merken bereits eingeschränkt, unter Umständen wird zusätzlich vermehrt Energie aufgewendet um auf sich aufmerksam zu machen.